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Samstag, 5. Juni 2010

Die Baugeschichte des Kölner Doms

http://www.jugendheim-gersbach.de/Koelner-Dom-Bau.jpg


Vorgeschichte:

Der Platz, an dem der Dom heute steht, war seit spätrömischer Zeit der Ort, an dem die ersten Christen sich in Köln versammelten. Mehrere, immer größer werdende Kirchen wechselten sich an dieser, nahe der Stadtmauer gelegenen Stelle ab. Der erste Kirchenbau, von dem wir wissen, wie er ausgesehen hat, war der 870 vollendete karolingische Dom. Er hatte an beiden Enden des Langhauses je ein Querhaus und einen Chor. Der Altar im Osten war Maria geweiht, der im Westen dem heiligen Petrus. Unter Erzbischof Bruno wurde im Norden und Süden dem Langhaus je ein Seitenschiff hinzugefügt. Mit nur noch kleinen Veränderungen stand dieser Dom bis ins 13. Jahrhundert.




1248 Grundsteinlegung

Nachdem die Reliquien der Heiligen Drei Könige durch Erzbischof Rainald von Dassel 1164 nach Köln gebracht worden waren, war der Dom nicht mehr nur Amtskirche des Kölner Erzbischofs, sondern zugleich eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Europas, für die eine andere architektonische Form notwendig war. Bevor man mit dem Bau des gotischen Doms 1248 beginnen konnte, mußte man den Alten Dom nach und nach abreißen. Bei dem Versuch den Ostchor mit Brandabbruch niederzulegen brannte 1248 der ganze Bau ab. Die Westteile wurde provisorisch wiederhergestellt, damit man in ihnen Messe feiern konnte.




1322

1322 wurde der gotische Chor eingeweiht. Hoch waren seine Gewölbe gespannt und ein filigraner Wald von Strebepfeilern und Strebebögen umzog das Bauwerk, um seine Mauern zu stützen. Wiederum schloß man den Bauteil nach Westen mit einer Mauer ab, so daß man im ganzen Chorbau Messe feiern und das Domkapitel sich im Binnenchor versammeln konnte. Noch vor dem Weiterbau stattete man den Ostchor reich aus. Wichtige Kunstwerke, die bereits im Alten Dom gestanden hatten, wie das Gero-Kreuz und der Schrein der Heiligen Drei Könige wurden in den Neubau übertragen. Bedeutende Erzbischöfe, wie Philipp von Heinsberg, oder Heilige, wie Irmgardis, wurden in den Chorkapellen erneut beigesetzt.




1530

Nach Fertigstellung des gotischen Chores errichtete man die Seitenschiffe des Langhauses und zwei Stockwerke des Südturmes. Bis ungefähr 1530 wurde am Dom gebaut und das Gebäude mit wichtigen Ausstattungsstücken geschmückt. Geldmangel und Desinteresse führten dazu, dass die Arbeit eingestellt werden mußte. Das Mittelschiff des Langhauses wurde mit einem Notdach geschlossen. Der Bau blieb, wie die Darstellung zeigt, äußerlich ein Fragment. Das Innere war jedoch ein großer und offenbar als ausreichend empfundener Kirchenraum, der auch in den folgenden Jahrhunderten reich ausgestattet wurde.




1794

1794 zogen die Revolutionstruppen in Köln ein. Erzbischof und Domkapitel flohen, und der Dom diente viele Jahre profanen Zwecken, wurde zum Beispiel als Lagerraum genutzt. Erst 1801 wurde er wieder zum Gotteshaus geweiht.




1842

Gerade in den Jahren, in denen der Dom entweiht worden war, wuchs die Liebe und die Begeisterung für dieses besondere Bauwerk. Viele Kräfte wirkten zusammen, damit 1842 mit dem Weiterbau des Domes begonnen werden konnte. Etwa die Hälfte des Geldes kam aus der preußischen Staatskasse, die andere Hälfte brachte der Zentral-Dombau-Verein auf, in dem viele engagierte Kölner Bürger sich zusammengeschlossen hatten. Eine intensive und effektive Bautätigkeit begann. Sie folgte zwar in den Formen genau den mittelalterlichen Plänen, bediente sich aber modernster Bautechnik.




1880

Schon 1864 waren die beiden Querhausfassaden und die Obergadenzone von Langhaus und Querschiff fertig. Der hölzerne Dachstuhl über dem mittelalterlichen Chor wurde durch eine eiserne Konstruktion über dem Gesamtbau ersetzt, die zu den fortschrittlichsten dieser Zeit gehörte. 1880 wurden dann auch die Türme fertig gestellt.




1945

Obwohl er von vierzehn schweren Fliegerbomben getroffen worden war, überstand der Dom auch den Zweiten Weltkrieg. Viele Jahre der Wiederherstellung folgten. Vor allem am Nordquerhaus wurden dabei auch moderne Bauformen verwendet. Das auffälligste Kennzeichen der Nachkriegszeit ist der moderne Vierungsturm, der von Dombaumeister Willy Weyres und dem Bildhauer Erlefried Hoppe gestaltet wurde. Noch immer sind einige der im Krieg geschlagenen Wunden nicht geschlossen, und gleichzeitig müssen auch die durch Witterung und Umweltbelastung entstandenen Schäden behoben werden. Deshalb ist der Dom 'die ewige Baustelle' und wird es hoffentlich noch lange bleiben. Die ständigen Arbeiten am Dom belegen, wie wichtig den Menschen der Dom noch immer ist.

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Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, Dombaumeisterin zu Köln



Der Kölner Dom ist Weltkulturerbe (seit 1996)

Der  Kölner Dom

Copyright: Stadt Köln Fotograf: Jürgen Christ


Die Größe der Kölner Kathedrale wird schon durch das gewaltige Turmpaar bezeichnet, das seit seiner Vollendung im Jahre 1880 Stadt und Umland in unvergleichlichem Maße beherrscht. Kurioserweise sind die beiden Kolosse von unterschiedlicher Höhe. Der Nordturm ist 157,38 Meter, der Südturm 157,31 Meter hoch. Nicht weniger gigantisch nehmen sich die Dimensionen des übrigen Baukörpers aus. Die Gesamtlänge des Domes beträgt 144,58 Meter, das Querhaus ist 86,25 Meter breit, die Querhausfassaden 69,95 Meter, das Mittelschiff 43,35 Meter hoch.

Der Kölner Dom, erbaut von 1248 bis 1880, gilt als Meisterwerk gotischer Architektur. In der gesamten Bauzeit wurden die originalen Baupläne nicht verändert.

Den Ausschlag für den Neubau des Domes hat nicht allein das Bedürfnis gegeben, den westlichen Nachbarn nachzueifern. Bereits um 1200 hatte die Gotik im Kernland der französischen Monarchie, der "Ile de France", das entscheidende Wort gesprochen; mit den gewaltigen Unternehmungen von Chartres und Reims war das Startzeichen zu einem regelrechten Wettbewerb erfolgt.

Die Dom-Kathedrale war noch bei ihrer Vollendung im 19. Jahrhundert das größte Gebäude der Welt. Die Kölner Dombauer haben die Kathedrale als Bautyp vollendet. Der Entwurf der Westfassade sprengte alle Konventionen: Als größte Kirchenfassade der Welt sollte sie über eine Fläche von 7000 Quadratmetern verfügen, flankiert von zwei mächtigen Türmen zu je 156 Metern Höhe.

Als eine herausragende Leistung des Mittelalters gilt der Reliquienschrein für die Gebeine der Heiligen Drei Könige, der größte Reliquienschrein des Abendlandes. Das ottonische Gerokreuz auf dem Kreuzaltar im Dom ist das erste Großkreuz des westlichen Abendlandes. Alle Triumphkreuze mittelalterlicher Kirchen gehen darauf zurück. Der Dom verfügt über zwei große Flügelaltäre: Der Klarenaltar aus dem 14. Jahrhundert mit 36 Bildern und 25 Skulpturen sowie der vom Kölner Meister Stephan Lochner geschaffene Altar der Stadtpatrone.

Die Architektur des Domes entspricht größtenteils den Plänen des Mittelalters. Einige Bauabschnitte entstanden im neogotischen Stil. Wegen des Umfangs und der Qualität der Arbeiten wurde der Dom zu einem Kristallisationspunkt dieser Architektur. Er wurde 1996 in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.













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Der dicke Pitter, die größte Domglocke


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Läute-Ordnung des "Dicken Pitter"

Bereits 1921 regte der Zentral-Dombau-Verein den Guß einer neuen Glocke an. Kölner Bürger, darunter auch Oberbürgermeister Konrad Adenauer, richteten ein Schreiben an den Reichskanzler, in dem um Überlassung von Metall gebeten wurde und das Erzbischof Kardinal Schulte am 15.1.1922 einreichte. Auf eine europaweite Ausschreibung der Glocke, die als Schlagton ein reines 'C', als ersten Oberton aber ein 'e' haben sollte, ging nur ein einziges Angebot ein, das die Firma Ulrich in Apolda abgegeben hatte. dieser erteilte das Metropolitankapitel bereits am 13. März 1922 den Auftrag zum Guß der Glocke, der am 5. mai 1923 erfolgte. Den Schmuck hatte der Bildhauer Heinrich Renard entworfen.

Die Zurückhaltung der europäischen Glockengießereien, den Auftrag für die Domglocke anzunehmen, war nicht nur mit dem Mißgeschick des Andreas Hamm in Frankenthal zu erklären, dessen Betrieb nach dem dreimaligen Guß der Kaiserglocke in Konkurs ging. Auch die Forderung nach der großen Terz als erstem Oberton erschien unerfüllbar, erklingt bei Glocken ab einer bestimmten Größe doch stets eine kleine Terz. Heinrich Ulrich nahm den Auftrag auch nur an, weil er einen Ausweg wußte. Er kannte nämlich die größte mittelalterliche Glocke, die Gloriosa in Erfurt, die auch eine große Terz hervorbringt. Diese vermaß er sorgfältig, rechnete die Maße auf 'C' um und formte danach die Rippe der Petersglocke. Die Aufregungen, die die einmalige Aufgabe dem schwergewichtigen Mann abverlangte, ruinierten seine Gesundheit, so daß er bereits im Februar 1924 verstarb, ohne die Glocke läuten gehört zu haben.

Die Gießerei Ulrich, die wegen der Geldinflation keine realistische Kostenrechnung vornehmen konnte, verweigerte die Herausgabe der fertigen Glocke und verlangte 5000 Dollar zusätzlich. Spontan bildete sich in Köln ein Verein, der bis Dezember 1923 die Summe zusammenbrachte. Ungeahnte Schwierigkeiten bereitete jedoch der Transport, der erst nach langen Vorbereitungen am 10.11.1924 nach einem sorgsam ausgearbeiteten Plan begann. Am 14.11. traf die Glocke endlich im Kölner Hafen ein, weil nur hier ein Kran zur Verfügung stand, der sie von dem eigens konstruierten Eisenbahnwagen auf einen Tieflader heben konnte.

Am 30. November 1924 weihte Erzbischof Kardinal Joseph Schulte vor dem Hauptportal des Domes die Glocke auf den Namen der Dompatrons, des heiligen Petrus. Um seine Ansprache der riesigen Menschenmenge verständlich zu machen, wurden erstmals Lautsprecher eingesetzt. Da die 3,20 Meter hohe und 3,22 Meter breite Glocke nicht durch die nur 1,84 Meter breiten Türen paßte, mußte der Mittelpfeiler des Hauptportals mit der Statue der Maria ausgebaut werden. Der Transport in den Glockenstuhl in 53 Meter Höhe dauerte mehrere Wochen. An Heiligabend sollte sie zum erstem Male läuten. Als nach langem Vorschwingen endlich die ersten drei Schläge ertönten, riss das Seil der Läutemaschine, und die Glocke blieb stumm. Erst nach monatelangen Arbeiten an Klöppel und Aufhängung gelang am 10. Oktober 1925 ein erstes feierliches Geläute mit allen Domglocken.

Die Petersglocke, von den Kölnern liebevoll 'Der dicke Pitter' genannt, ist mit zahlreichen Inschriften, figürlichen Darstellungen und Wappen verziert. Der bekannteste Spruch lautet:

St. Peter bin ich genannt

schütze das deutsche Land.

Geboren aus deutschem Leid

ruf ich zur Einigkeit.

Musikalisch ist die Glocke, ganz im Gegensatz zur Kaiserglocke, ein einzigartiges Meisterwerk. Ihr tiefes 'C' legt den Grund für den feierlichen C-Dur-Akkord, innerhalb dessen die Melodie 'g-a-h' der drei alten Domglocken schwingt. Nach oben wird der Akkord durch die Ursulaglocke (1862, 'c 1'), die Kapitelsglocke (1911, 'e 1') und die Aveglocke (1911, 'g 1') ergänzt. Kenner behaupten, kein anderes Geläute könne sich mit dem des Kölner Domes messen. (AW)

Das Läuten einer übergroßen Glocke wirft enorme technische Schwierigkeiten auf, um deren Überwindung sich Generationen von Fachleuten bemühten. So mußten auch bei der Petersglocke Klöppel und Aufhängung mehrmals geändert werden, ohne daß ein wirklich einwandfreies Läuten erreicht wurde. Außerdem trat 1952 ein Riss auf, dessen Schließung durch autogenes Schweißen erst bei einem zweiten Versuch 1956 gelang. Doch die ungleichmäßigen Anschläge, die harten Prellschläge und die unschönen Aussetzer blieben. Erst 1984 wurde auf Vorschlag von Dombaumeister Wolff eine elektrische Lichtschranke eingebaut, die die beiden Motoren abschaltet, sobald ein bestimmter Läutewinkel überschritten wird. Die Petersglocke reguliert ihre Kraftzufuhr also selbst und läutet seitdem gleichmäßig. Sie ist immer noch die größte schwingende Glocke der Welt.

Prof. Dr. Arnold Wolff, Dombaumeister a.D.


ZUM THEMA:
Der Glöckner vom Kölner Dom

Immer ein Auge auf den „Dicken Pitter“
Von Christoph Driessen, dpa

Sie findet ihre  Wahlkampf-Munition in der Zeitung  Foto: AP

Köln (dpa) - Hin und wieder kommt es vor, dass sich Leute im Südturm des Kölner Doms verstecken und einschließen lassen, um dort die Nacht zu verbringen. „Aber meist kriegen sie nach kurzer Zeit Panik, gehen nach unten und hämmern bei uns gegen das Tor“, berichtet Turmwächter Gerd Hübner (50). „Ohne Licht und ganz allein da oben - das kann recht unheimlich werden. Wer weiß, was da kreucht und fleucht. Die Wanderfalken zerlegen da schon mal ihre Beute. Das hält keiner lange aus.“

Für die bis zu 5000 Besucher, die täglich den Turm besteigen, ist Hübner der Glöckner vom Kölner Dom. „Meist werde ich sogar gefragt: „Sind Sie der Glöckner von Notre Dame?“ Dann sag ich immer: „Nee, der ist Brötchen holen.“ Das Buch vom „Glöckner von Notre Dame“ hat er natürlich gelesen. „Schön, aber hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun“, ist sein Kommentar dazu. Einen richtigen Glöckner gibt es nicht, die Glocken werden per Knopfdruck vom Küster geläutet. Aber Hübner und seine zehn Kollegen von der Turmbesteigung sind durchaus diejenigen, die den Touristen am Besten sagen können, wo die Glocken hängen.

Erst einmal geht es eine schmale, gewundene Treppe hinauf, durch enge Gänge und um mehrere Ecken, und dann hängt da ganz unvermittelt die größte schwingende Glocke der Welt, der Dicke Pitter. „Fett und protzig, fast obszön“, so ist er einmal von der Wochenzeitung „Die Zeit“ beschrieben worden. So wie der schwarze Koloss dort im Glockenstuhl hängt, ist kaum zu glauben, dass er sich jemals aus seiner Starre befreien könnte.

Aber an Ostern oder Weihnachten, wenn Päpste sterben und Kriege enden, rumort es im Turm. Dann beginnt die Petersglocke zu schwingen, immer höher und höher, bis sie schließlich mit ihren 24 Tonnen Bronze an den Klöppel stößt und jenen dumpfen, festlich-melancholischen Ton erzeugt, der einen richtigen Kölner instinktiv innehalten lässt. Man muss nicht gläubig sein, um das Geläut als ein „Memento mori“ - Bedenke, dass du sterben musst! - zu begreifen, eine Mahnung, das kurze Leben nicht mit Unwichtigem zu vergeuden.

Wenn der Dicke Pitter erst einmal in Fahrt gekommen ist, kann man sich ihm nur noch mit Ohrenschützern nähern. „Dat is schon jewaltig, wenn man die Masse so in Bewegung sieht“, sagt Hübner. Klotzen statt kleckern, hat da irgendwann einer gedacht, und das war Konrad Adenauer. Als Oberbürgermeister setzte er sich nach dem Ersten Weltkrieg dafür ein, Ersatz für die verlorene Kaiserglocke zu schaffen, die 1918 zu Kanonen umgeschmolzen worden war. Darüber war man in Köln übrigens gar nicht traurig, weil sie keinen guten Klang gehabt hatte.

Der Dicke Pitter dagegen wurde zum Meisterstück des thüringischen Glockengießers Heinrich Ulrich. Um ihn herum hängen noch sieben andere Glocken, darunter die Pretiosa, die gegossen wurde, als Amerika noch entdeckt werden musste. Im 15. Jahrhundert war sie die größte läutbare Glocke des Abendlandes. Damals konnte man sie bis in die Nachbarstadt Brühl hören - so still war die Welt noch.
Sobald der Turm geöffnet ist, lassen Hübner und seine Kollegen den Pitter nicht mehr aus den Augen. Denn auf manche Leute wirkt er irgendwie beschwingend - die wollen dann unbedingt im Glockenstuhl rauchen, trinken oder Sex haben. „Und dann gibt‘s immer wieder Wahnsinnige, die sich an den Klöppel dranhängen“, sagt Hübner. „Die wissen natürlich alle nicht, dass der mit schwarzem Fett eingerieben ist. Entsprechend sehen sie hinterher aus. Einer ist sogar mal im weißen Anzug drangesprungen, und als seine Frau das gesehen hat, hat sie ihm gleich eine Ohrfeige verpasst.“

Der Glockenstuhl ist eine schmiedeeiserne Konstruktion, die nicht mit dem Mauerwerk verbunden ist - denn sonst würde ein Festgeläut den Dom vibrieren lassen. Selbst wenn eine der kleineren Glocken nur kurz zur Viertelstunde anschlägt, durchzuckt es die Besucher der Glockenstube, und manch einer springt unwillkürlich zur Seite. Viele Besucher fragen, warum die Glocken so staubig sind und ob sie nicht geputzt werden. „Nein“, sagt Hübner dann. „Wozu auch? Die hören sich dann nicht schöner an. Die werden nie geputzt - das gehört zum Ehrenkodex der Glöckner und zwar schon so lange, wie es Glocken gibt.“

Einmal auf den Kölner Dom - das wollen viele, vor allem ausländische Touristen. Vor dem Kassenhäuschen unten am Eingang gibt es oft ein großes Gedränge. „Da kommen dann schnell mal Gruppen mit 300 holländischen Schülern“, sagt Hübner. 509 Stufen hat der Turmbesteiger zu bewältigen. Anfangs ist seine Stimmung noch euphorisch, da stürmt er geradezu dem Gipfel entgegen. Auf halbem Weg sind die Schulklassen schon leiser geworden, und zum Schluss kommt das große Schnaufen. „Die meistgestellte Frage lautet: „Gibt‘s hier keinen Aufzug?“

Die beiden Türme sind 157 Meter hoch; als ihr Bau begann, waren nur die ägyptischen Pyramiden noch höher. Die gotischen Kathedralen sind die Vorläufer der Wolkenkratzer: Ihre Säulen- und Strebe-Konstruktion, bei der Wände nichts zu tragen haben, inspirierte Ende des 19. Jahrhunderts den Stahlskelettbau amerikanischer Hochhausingenieure. Gerade die Türme waren auch ein Machtsymbol - zunächst der Kirche, dann des wilhelminischen Kaiserreiches.

Gerd Hübner mag die Türme. Er ist eigentlich gelernter Einzelhandelskaufmann, „aber das hier ist wie Zirkus. Wenn Sie die Luft einmal geschnuppert haben, kommen Sie nicht mehr davon los. Das Schöne ist, man hat im Grunde immer nur mit gut gelaunten Menschen zu tun, denn die kommen ja alle in ihrer Freizeit hierhin.“ Es gibt auch bewegende Momente. Einmal nahm ein Vater seinen sieben oder acht Jahre alten Sohn aus dem Rollstuhl und trug ihn alle Treppen hoch bis nach oben. „Wer weiß, ob er das im nächsten Jahr noch erleben würde, sagte er.“

Ein Sportler nutzte den Domturm als Trainingsgelände, indem er immer wieder rauf- und runterrannte. Eine Psychiaterin kam mit einer Patientin, die in den engen Gängen lernen sollte, ihre Klaustrophobie unter Kontrolle zu bringen. Einmal machte ein junger Mann seiner Freundin einen Heiratsantrag, und Hübner ließ von der Aussichtsgalerie Luftballons fliegen, obwohl es normalerweise streng verboten ist, etwas von oben herunterzuwerfen. „Aber da hab ich dann gesagt: Das ist jetzt mal okay so.“
Der Dom von oben. Ein Lyriker hat ihn mal mit einem Korallenriff verglichen, das „aus seichtem Häusermeer emporstarrt“. Zahllose Besucher haben sich auf der engen Aussichtsgalerie verewigt. „Vive la France“ steht neben „Hup Holland Hup“ und „Ich liebe dich, Max“ neben „Schwaben ist schöner“. Solche Graffiti gibt es an vielen Stellen des Turms, über den Treppen und auf den Plattformen.

Wenn gegen 17.00 Uhr geschlossen wird, gehen die Turmwächter noch einmal von oben bis unten alles ab und schauen in jeder Ecke nach, ob sich noch jemand versteckt hat. Dann wird abgeschlossen, und der Turm gehört wieder den Ratten, Falken und Gespenstern.




Mal den dicken Pitter läuten hören?
Klick drauf!


Oder mal die Orgel, das "Schwalbennest" hören?
Klick drauf!


Und gleich noch mal die Orgel.
Ich danke Dir, daß Du mich durch den Dom begleitet hast.
Noch mal klicken!






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Wochenendgruß



Wunderschönen Guten Morgen an alle meine Leser.
Ich wünsche Euch allen ein sonniges und glückliches Wochenende.
Genießt die schönen Stunden,
sie sind so selten.

Liebe Grüße von der Renate.



Mittwoch, 2. Juni 2010

Tomaten und selbsgebackenes Brot




Tag wird aktualisiert...

Hallo und Guten Tag,

hast Du auch schon mal festgestellt,
daß Tomaten um diese Jahreszeit
am besten schmecken?
Warum wohl?
Dann sind sie so richtig schön teuer.biggrin

Gestern Abend habe ich mir einen Tomatensalat gegönnt
und frisches Brot dazu gebacken,
hmmmmm. ..lecker.


ext. Bild


Ich schneide mal an, damit Du siehst,
wie es von innen aussieht.
Die weißen Krümel da drauf
sind die Flocken zum Bestreuen.
Ist beim Schneiden mit rein gerutscht.


ext. Bild


Jetzt habe ich Dir den Mund vielleicht wässrig gemacht?